Grevener Kulturbote zur Burg Schöneflieth erschienen

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Grevener Kulturbote zur Burg Schöneflieth erschienen

Heimatverein Greven
Veröffentlicht von Thomas Grünert in Archäologie · Samstag 05 Nov 2022
Grevener Kulturbote zur Burg Schöneflieth erschienen - interessante Fakten zur archäologischen Ausgrabung und der Bedeutung der Burg

Neue Fakten zu einem der interessantesten Kulturschätze Grevens können sich alle Interessierten jetzt mit der soeben erschienenen 21. Ausgabe des „Grevener Kulturboten“ erschließen. Das Heft des Heimatvereins Greven zum Thema „Die Burg Schöneflieth in Greven – Archäologische Grabung und Funde“ schließt eine weitere Wissenslücke zur Geschichte und Bedeutung der einst zu den mächtigsten Burgen des Münsterlandes gehörenden Anlage, die die Geschichte unserer Stadt nicht unwesentlich beeinflusst hat. 1991 wurde die Vorburg archäologisch untersucht und es konnten Grundmauern ehemaliger Gebäude dokumentiert werden. Zahlreiche Funde von Keramik zeugen vom Leben der früheren Bewohner und lassen erahnen, welche Bedeutung diese Burg einmal gehabt haben muss.

Von den Autoren Hans Röttgers und Gaby Hülsmann in langer Arbeit zusammengetragene Details geben für die breite Öffentlichkeit erstmals einen intensiven Einblick in das Leben auf der Burg sowie baugeschichtliche Entwicklungen. Die zahlreichen Abbildungen und Fotos in dem Heft zeigen ebenso die kulturgeschichtliche Entwicklung anhand der Keramikfunde aus unterschiedlichen Epochen auf als auch die Herkunft der verschiedenen Gefäße. Gut gelingt es dem Autorenteam, die Ergebnisse der Ausgrabungen in einer Gesamtübersicht zur Geschichte der Burg Schöneflieth einzubinden. Designt wurde der neue Grevener Kulturbote erneut vom Grevener Künstler Ernie Huesmann.

Dass 1991 nicht die durch eine Aufschüttung noch verborgene Hauptburg, sondern vor allem die Vorburg untersucht wurde, lag am hohen finanziellen Aufwand. Somit könnten auf künftige Generationen durchaus noch weitere spannende Erkenntnisse zukommen, sollte hier einmal weiter geforscht werden. Immerhin ist dank des Heimatvereins und seines ehemaligen Leiters der Fachgruppe Archäologie die Dimension der Anlage von einer Aussichtplattform und auf großen Informationstafeln vorstellbar.

In seinem Vorwort zum neuen Grevener Kulturboten schreibt Hans Röttgers: „Es ist leider nicht bekannt, was die Grevener davon hielten, als sie Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhren, dass die altehrwürdige Burg Schöneflieth u.a. wegen Baufälligkeit abgerissen werden sollte. Immerhin erwarben sie nicht nur das versteigerte Baumaterial. Wer es sich leisten konnte, sicherte sich Einrichtungsstücke. Noch heute finden sich z.B. Wappen, Reliefs, Torpfeiler im Besitz Grevener Familien, zum teil liebevoll in Hauswände eingebaut oder als Gartentor benutzt.

Als letzter Rest der Burganlage blieb der Sockel der Vorburg mit einem Teil der Außenmauern übrig. Er wurde als Garten benutzt. Ältere Grevener erinnern sich, im Winter auf dem Eis der Gräfte Schlittschuh gelaufen zu sein, bevor der südwestliche Teil derselben mit Müll zugeschüttet und mit Bäumen bepflanzt wurde“.

Der neue Grevener Kulturbote ist ab sofort im Heimathaus (Alte Post, Alte Münsterstraße 8) sowie bei der Buchhandlung Cramer & Löw an der Marktstraße für 10 Euro erhältlich.


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