Wallburgen - Heimatverein Greven

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Wallburgen

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Pfarrkirche St. Martinus - Geschichtsort seit dem 8. Jahrhundert
Wallburgen ... in und rund um Greven
  
Die ehemals größte Burganlage in Greven, deren Bedeutsamkeit und Berühmtheit sich über das gesamte Münsterland und darüber hinaus erstreckte, war die Burg Schöneflieth. Es gab aber auch noch andere Burgen in Greven. Und selbst von einigen wenigen gibt es heute noch einige Reste zu bestaunen.

Dabei handelt es sich um so genannte Wallburgen. Wallburg deshalb, weil diese keine Mauern aufwiesen (bisher konnten keine Mauerreste gefunden werden) und der Wall von einem Graben umzogen war. Wahrscheinlich wurde der Wall mit Palisaden verstärkt. Hölzerne Aufbauten befanden sich innerhalb der Burg.

Die berühmteste Grevener Wallburg - die Haschhoffsburg - befindet sich in der Bauerschaft Hembergen, in der Nähe der Grenze zu Emsdetten-Hembergen. Bis heute versteckt gelegen, wurde diese Wallburg wahrscheinlich zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert nach Christus errichtet. Scherbenfunde an der Wallanlage bilden die Grundlage der Datierung. Heute sind noch spärliche Überreste erhalten. Ursprünglich befand sich die Burganlage auf einem Plateau. Der ringförmige Durchmesser der Burg wies etwa 90 Meter auf.

Eine Vorburg, die noch größer ausfiel, war ebenfalls vorhanden. Auf einer Karte des Kirchspiels Hembergen aus dem Jahr 1785 ist die Burganlage mit vollständiger Wallanlage im südlichen Bereich eingetragen. Diese Karte führte Archäologen auf die Spur der Burg. Der Hembergener Volksmund wusste aber seit jeher von dieser Burg zu berichten. Wer diese Burg errichtete und zu welchem Zweck, ist jedoch nicht bekannt. Die Burg ist ein Bodendenkmal und dokumentiert beim LWL Archäologie.

Der berühmte Grevener Stadtchronist Joseph Prinz weiß aber in seiner Chronik noch von weiteren Burgen zu berichten: So soll sich eine rechteckige Anlage in der Bauerschaft Schmedehausen an einem Bach befunden haben, der heute die Grenze zur Gemeinde Ostbevern bildet. Die Wälle wurden angeblich 1924 eingeebnet. Es gab keine Untersuchungen und Grabungen, so dass keine zeitliche Bestimmung der Wallanlage erfolgen konnte. Eine weitere mittelalterliche Anlage soll rund 25 Meter im Durchmesser betragen haben. Die Überreste sollen sich in der Nähe des Max-Clemens-Kanals zwischen dem Vosskotten und der Nordwalder Straße befinden. Der Stadtchronist berichtet außerdem von einer Wallburg im Schultenhook in unmittelbarer Nähe zur Ems. Der Schultenhook bildete den östlichen Teil der Bauerschaft Fuestrup, der 1906 aus dem Grevener Kirchspiel abgepfarrt und in das Kirchspiel Westbevern wechselte.

Text: Markus Ahlert
Bildnachweis: Markus Ahlert, Heimatverein Greven e.V.
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